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Haltung

 

Stall

Frankengänse stellen keine besonderen Ansprüche an ihren Stall, jedoch sollte er trocken und zugfrei sein. Die Gänse könnten auch ohne einen Stall leben, dann besteht aber die Gefahr, dass eines Nachts der Fuchs zu Besuch kommt. Deshalb werden bei mir die Tiere immer abends in den Stall getrieben. Für ein Pärchen Gänse sollte der Stall mindestens 3 Quadratmeter betragen, denn sonst könnte es mit den Gösseln, die natürlich auch einmal groß werden, etwas eng werden. Aber dann kann man die Tiere auch einfach in einen größeren Stall umquartieren. Als Nest kann man einfach ein großes Brett schräg an eine Wand stellen. Meistens reicht dies für die Gans aus. Weiterhin sollte man eine kleine Begrenzung machen, damit die Eier nicht aus dem Nest rollen können. Ich benutze bei meinen Gänsen eine Nestgröße von 60cm x 60cm. Jedoch kann man das Nest auch größer machen. Als Nistmaterial eignet sich Stroh und Heu sehr gut. Ich lege meinen Gänsen immer sehr viel Stroh in das Nest und sie machen sich dann von ganz alleine eine schöne Nestmulde.

Auslauf
 
Gänse sind Weidetiere und deshalb brauchen sie auch einen großen Auslauf mit viel Gras. Denn erst dann kommen die guten Weidefähigkeiten der Frankengänse zum Vorschein und sie brauchen kein oder nur wenig Zufutter. Natürlich ist ein kleiner Auslauf mit viel Gras besser als ein großer Auslauf, der aber nicht viel Gras aufweist. Meiner Meinung nach muss jeder selbst herausfinden wie viel Gras die Gänse fressen und dann die Auslaufgröße bestimmen. Trotzdem kann es von Jahr zu Jahr variieren, denn nicht immer wächst das Gras gleich schnell nach oder die Anzahl der nachgezogenen Gössel ist unterschiedlich. Die Frankengänse brauchen bei einer guten Weide kein Zufutter, denn sie fressen sich mit den verschiedenen Gräsern auf der Wiese satt. Deshalb kann man bei einer guten Weide im Sommer sehr viel Geld einsparen, wenn man nicht so viele Körner kaufen muss. Deren Preis steigt nämlich auch ständig an und das Gras müsste sowieso gemäht werden.


 


Zucht
 
Wie groß man die Zuchtstämme macht muss jeder Züchter selbst wissen. Jedoch kann es bei einem Ganter und mehreren Gänse immer wieder Probleme geben. Das Einfachste ist ein Ganter und eine Gans, dies finde ich auch am Natürlichsten. Viele Züchter halten aber einen Ganter mit zwei Gänsen. In den meisten Fällen klappt das sehr gut, jedoch können verschiedene Komplikationen auftreten. Bei einem Ganter und vielen Gänsen sollte man immer darauf achten, dass die Gänse gleichzeitig oder nur wenige Tage auseinander mit dem Brüten beginnen. Sonst kann es Probleme geben, wenn bei der ersten Gans die Gössel schlüpfen. Meist steht die andere Gans dann von ihrem Nest auf und gesellt sich zu den Gösseln. Ihr Nest wäre dann verloren. Des Weiteren kann es passieren, dass die Gänse alle in ein Nest legen, dann sollte man versuchen eine Gans in ein anderes Nest zu gewöhnen, damit es beim Brutbeginn keine Streitereien um das Nest gibt. Es kann natürlich aus sein, dass der Ganter nur eine Gans annimmt und die Andere nicht getreten oder sogar weggebissen wird. Hier kann ich wieder aus eigener Erfahrung sprechen, denn meinem Altganter, der drei Jahre lang nur eine Gans hatte, wollte ich noch eine zweite Gans zusetzen. Leider duldete er diese überhaupt nicht und biss sie total ab. Also musste ich mich entschließen doch nur eine Gans laufen zu lassen.

 
 
Insgesamt lassen sich die Frankengänse sehr leicht züchten. Etwas mehr energiereiches Futter während der Legephase und sonst machen sie eigentlich alles von selbst. Viele Züchter sammeln bei zu starker Kälte die Eier ab und lagern sie in einem frostsicheren Raum bei ungefähr 8 bis 15 Grad Celsius. Denn bei Kälte besteht die Gefahr, dass der Keim abstirbt. Ich selbst sammle bei meiner hellblauen Gans die Eier ab, da sie direkt neben dem Wohnhaus ihren Stall haben. Bei meiner gescheckten Gans bleiben die Eier einfach im Nest liegen, sie deckt diese immer schön mit Nistmaterial zu. Den Brutbeginn erkannt man an den Daunen, die die Gänse dann in ihrem Nest liegen haben. Damit polstern sie es noch einmal richtig aus und machen die Eier immer zu, wenn sie vom Nest gehen um zu fressen und trinken. Auch die Dauer der Nestpausen sind bei jeder Gans unterschiedlich. Meine hellblaue Gans geht jeden Tag für ungefähr 5 Minuten vom Nest um zu fressen und zu trinken. Die gescheckte Gans hingegen verlässt das Nest immer für 25 bis 30 Minuten und badet dabei auch immer sehr ausgiebig. Trotzdem hatten beide Gänse schon sehr gute Bruterfolge. Wird ein Gelege zerstört oder es schlüpfen keine Gössel, beginnt die Gans in der Regel nochmals mit einem Gelege. Jedoch wird sie nun nicht mehr so viele Eier wie zuvor legen. Das Bruteimindestgewicht ist im Rassestandard mit 140 Gramm angegeben. Altgänse übertreffen dieses Gewicht meist deutlich. Bei jungen Gänsen sind die Eier meist kleiner und es kann schon vorkommen, dass das Mindestgewicht nicht erreicht wird. Dies ist aber nicht sonderlich schlimm, da man erst abwarten sollte, wie sich die Gössel, die daraus schlüpfen entwickeln. Wie schon geschrieben sollte das Futter eiweißreicher sein. Das heißt, man füttert eventuell etwas Keimgetreide, wovon man aber nicht zu viel geben sollte, da sonst der Eiweißgehalt im Ei zu hoch wird. Ich füttere meine Gänse während der Legesaison mit Hafer. Darunter mische ich noch etwas Gerste, Weizen, ein paar Sonnenblumenkerne, Futterkalk und etwas Mineralfutter. Dies wird von den Gänsen gut gefressen. Mais mögen die Tiere gar nicht und dieser würde auch nur fett machen. Weiterhin bekommen sie noch kleingeschnittene Äpfel und Karotten. Diese ziehen sie dem Körnerfutter immer vor. Generell fressen die Fränkischen Landgänse in der Legezeit wenige Körner, denn sie suchen lieber jedes grüne Grashälmchen zusammen, welches unter der eventuell noch herrschenden Schneedecke heraus schaut.
 
 

Gefahren
 
Für die Gänse und vor allem die Gössel gibt es viele verschiedene Gefahren. Ein streunender Hund, ein Fuchs oder ein Marder stellen eine große Gefahr für die Tiere dar. Weiterhin muss man bei Gössen aufpassen, dass keine Trinkeimer herumstehen, denn schnell kann ein Gössel hineinfallen und darin ertrinken. Auch sollte man Teichwannen oder Wasserbecken immer sorgfältig verschließen. Fällt ein Gössel hinein und findet den Ausgang nicht oder der Absatz ist zu hoch und es kommt nicht heraus, wird es nach einiger Zeit ertrinken. Eine weitere Gefahr sind Krähen. Diese listigen Tiere nutzen jede Chance um an ein Gösse zu kommen und es dann zu töten. Natürlich werden die Eltern mit allen Mitteln versuchen es zu verteidigen, aber es kann trotzdem einmal gefährlich werden. Ecken sind ebenfalls eine Gefahr für die Gössel. Gerade bei den Nestern werden oft einfache Bretter an die Wand gestellt. Gehen dann die ersten Gössel aus dem Nest und laufen um die Ecke kann es vorkommen, dass es nicht mehr in das Nest hinein findet und erfriert. Aus diesem Grund werden bei mir die Bretter nach dem Schlupf immer sofort entfernt.



Solch ein Wassereimer kann für Gössel tödlich sein.


Zaun
 
Als Einzäunung kann man viele verschiedene Materialien nehmen. Eine Höhe von einem Meter reicht normalerweise aus. Auch wenn die Frankengänse flugfähig sind fliegen sie sehr selten aus ihrem Auslauf. Bei neuen Tieren muss man immer aufpassen, da diese sich erst an die neue Heimat gewöhnen müssen und daher sehr schnell aus dem Auslauf fliegen. Danach kann man sie eventuell nur noch schwer einfangen. Tiere die ihre Umgebung kennen sind sehr standorttreu und fliegen nur im Notfall. Werden die Gänse auf eine Wiese getrieben, auf der ihr Stall nicht ist, wollen sie abends meisten in ihren Stall und fliegen sogar zurück an diesen. Mein Ganter flog abends immer nach Hause, wenn ich zu spät kam um sie zu holen. Dann stand er immer auf der Straße und hat versucht den Rest der Herde zu animieren, damit auch sie den Zaun überfliegen und mit zum Stall laufen können.
Als Zaun kann man ein Geflügelnetz verwenden. Auf dieses sollte man allerding Strom machen, da die Gänse sonst sehr gerne daran knabbern und es dadurch beschädigt wird. Außerdem hat es somit einen besseren Schutz gegen Hunde und Füchse. Aber auch ein einfacher Schafszaun aus Metall reicht vollkommen aus. Ich benutze in den Sommermonaten bei meinen Tieren Elektrolitze, wie man sie bei Pferde- oder Rinderweiden hat. Auf solch einen Zaun bekommt man viel mehr Strom als auf die üblichen Geflügelnetze. Diese wachsen nämlich immer sehr schnell im Gras ein. Ein weiterer Vorteil der Elektrolitze ist, dass man nicht jedes Mal den Zaun abbauen muss, wenn man um die Weide mähen möchte. Mit einer Motorsense kann man ganz einfach das kleine Gras unter dem Zaun abmähen.


Noch etwas zur Brut:
Viele Züchter versuchen die ersten Eier der Frankengänse in der Brutmaschine zu erbrüten. Davon halte ich nichts, da dadurch nur die guten Bruteigenschaften der Fränkischen Landgans zerstört werden. Ich finde man sollte auch auf dieses Merkmal selektieren und nicht nur auf das Erscheinungsbild.





Vielleicht denken ja noch mehr Züchter wie ich und lassen die Brutmaschine aus.



 
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